Konzepte zur Mitarbeiterbindung sind vielschichtig und werden schnell zu komplex. Wichtig ist daher, ein Leitbild als Maßstab zu haben. Die „Employee Value Proposition“ (EVP) schafft quasi die „Melodie“, für den Aufbau des gesamten Talent Managements. Die EVP sollte eindeutig und relevant, überzeugend und möglichst unverwechselbar sein.
Jede einzelne Aktivität sollte einen Beitrag leisten, das Leistungsversprechen umzusetzen. Dadurch wird erreicht, dass die Mitarbeiter ihrerseits alle Fähigkeiten engagiert für das Unternehmen einsetzen und sich mit dem Unternehmen identifizieren. Zudem steigt die Attraktivität für neue Mitarbeiter, da das Unternehmen ein klares Profil aufbauen und erhalten kann.
Auch das Entlohnungssystem kann dabei unterschiedliches Gewicht besitzen. Z.B. haben für Führungskräfte die langfristigen Anreizsysteme und Bonusmodelle zumeist eine höhere Bedeutung. Dagegen können in Fachabteilungen die Weiterbildungsmöglichkeiten sehr hohe Relevanz besitzen, Z.B. möchten IT-Entwickler, Ärzte oder Maschinenbauer sich vor allem auf dem aktuellen Wissenstand befinden, den ihr Unternehmen fördern sollte. Zudem sind konkrete Karriereperspektiven wichtig.
Nicht zu vergessen sind Arbeitsbedingungen, die die Leistungsbereitschaft fördern. Besonders in der jüngeren Generation von Mitarbeitern, die sich im demographischen Wandel zunehmend die Jobs aussuchen können, spielt der Faktor „Work-Life-Balance“ von Anbeginn ihrer Tätigkeit eine hohe Bedeutung. Daher sind die Arbeitsroutinen und –zeiten zu flexibilisieren.
Groß & Cie. berät bei der Entwicklung der EVP und bei der Planung der Maßnahmen. Diese erfolgt meistens über einen Stufenplan, der eine Skalierbarkeit der Aktivitäten nach Aufwand und Ertrag erreicht. Im Fokus stehen dabei auch „Quick Hits“, also schnelle Wirkungen, um zum Beispiel die Abwanderung zügig zu reduzieren. Zugleich sollten die ersten Maßnahmen sichtbar sein, damit innerhalb der Belegschaft die Überzeugung wachsen kann, sich im „richtigen“ Unternehmen zu befinden.